Baumholder Triathlon 2019

Christin Westerhorstmann kommt nach 750 Meter Schwimmen aus dem Wasser
Christin Westerhorstmann

Schlag auf Schlag geht es am Sonntag am Badesee. Im Vier-Minuten-Takt laufen die Sportler, aufgeteilt in vier Startblöcke, in den Badesee. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Das Wasser spritzt, das Publikum applaudiert, feuert die Triathleten an. Noch nie waren so viele Starter beim OIE-Triathlon in Baumholder mit von der Partie. Mehr als 250 absolvieren die verschiedenen Distanzen. Der Sprint ist dabei als Liga-Cup des Rheinland-Pfälzischen Triathlon-Verbandes (RTV) deklariert; die Männer und Frauen können also auch in Baumholder Punkte sammeln. Und so schickt der RTV allein 165 Starter ins Rennen.

Andreas Theobald von Tri Post Trier II läuft als Erster über die Ziellinie. Nach 750 Metern schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und vier Kilometern auf der Laufstrecke. Noch weiß er nicht, ob er gewonnen hat. Wegen der verschiedenen Startblöcke könnten ihn andere noch einholen. Am Ende reicht es mit 1:00,19 Minuten für Platz drei. Theobald ist trotzdem zufrieden: „Mein Ziel war, es schnell zu schwimmen. Und das hat geklappt.“ Vor einer Woche beim ersten Bundesliga-Rennen im Kraichgau sei er mit dem Schwimmen gar nicht zufrieden gewesen. Auf dem Rad hält er dann seinen Vorsprung.

Direkt nach ihm kommt Nils Klein ins Ziel, der letztlich Vierter wird (1:02,22 Minuten). Er lobt die Veranstaltung mit einem Wort: „Cool“. Vor allem das Schwimmen im See sei super: „Ein natürliches Gewässer ist immer gut.“ Super läuft es auch für Tim Dülfer von Tri Post Trier. Er siegt in der Sprint-Distanz mit gut 59 Minuten und 31 Sekunden. Für ihn sei die Veranstaltung etwas Besonderes gewesen: „Vor acht Jahren habe ich hier meinen ersten Triathlon überhaupt gemacht, und jetzt gewinne ich hier, das ist schon toll.“ Er mag vor allem die Radstrecke, „die Steigungen durchs Grün“. Und die Tatsache, dass die Läufer immer wieder durch die Zuschauermeile kommen.

Nico Fuchs vom 1. FC Kaiserslautern auf der 10 Kilometer Laufstrecke
Nico Fuchs

Auf dem zweiten Platz landet Benedikt Seibt vom TV 1860 Mußbach, der in den vergangenen beiden Jahren über die Olympische Distanz in Baumholder siegte. Dieses Mal tritt er in der 2. RTV-Liga für sein Team an. Und gesteht: „Seit dem Sieg vor einem Jahr hier an gleicher Stelle habe ich keinen Triathlon mehr bestritten.“ Mit Laufen habe er sich fit gehalten, mehr lasse die Ausbildung bei der Polizei derzeit nicht zu, sagt der 24-Jährige. „Ich war letzte Woche das erste Mal wieder im Wasser.“ Dementsprechend schwer sei ihm auch die Disziplin im Wasser gefallen: „Das Schwimmen war der Horror.“ Künftig will er aber wieder mehr machen. Seibt verspricht: „Nächstes Jahr komme ich wieder – und dann besser trainiert.“

Nicht ganz so gut läuft es für Seibts Schwester Annika, die im vergangenen Jahr ebenfalls den Titel in Baumholder holte. „Beim Radfahren ist mir dreimal die Kette runter; beim Laufen musste ich mich quälen.“ Platz zwölf, mehr ist dieses Mal nicht drin. Einen souveränen Start-Ziel-Sieg sichert sich Lokalmatadorin Christin Westerhorstmann, die für den 1. FC Kaiserslautern startet (1:11,24). Sie spricht von einem optimalen Wettkampf: „Ich bin schon beim Schwimmen gut rausgekommen und hatte so den Weg frei.“ Beim Radfahren geht es dann so gut weiter: „Es ist schon ein Vorteil, wenn man die Strecke kennt“, sagt die 33-Jährige, die aus Baumholder stammt. Sie starte immer wieder gerne in ihrer Heimat, lobt die „familiäre Veranstaltung“ und die „klasse Organisation“. Bei den Damen auf Platz zwei landet Kim Essens von SRL Triathlon Koblenz und Sara Bund von Tri Post Trier. Die Team-Wertung ist recht übersichtlich. Nur drei Mannschaften treten an. So siegen die Wiederholungstäter (1:18,13) vor den Jedermännern und dem Team Nikolaus.

Auf der Olympischen Distanz – 1,5 Kilometer schwimmen, 36,5 Kilometer Rad fahren und zehn Kilometer laufen – hat das Team Jomani die Nase vorn (2:14,26 Minuten). Es folgen das Team Asphalt Racer Hochwald und die Grüne Hölle Freisen. Das beste Damen-Team heißt „Die Brücks von der Laufschule Südpfalz“, beste gemischte Mannschaft ist T(R)IO Pitjes.

In der Einzelwertung auf dieser Distanz siegt Nico Fuchs vom 1. FC Kaiserlautern (2:02,14). Er strahlt, erzählt, dass ihm der Wettkampf so richtig Spaß gemacht hat und lobt die „schöne Radstrecke“. Und ist überrascht vor der eigenen Leistung. „Ich habe mit dem Sieg nicht gerechnet“, sagt er, zumal er Nicolas Krämer von Tri Post Trier vor dem Wettkampf vorne gesehen habe. Dieser landet auf dem zweiten Rang, noch vor Christian Weyand von den Lauftrefffreunden Marpingen. Er war vor drei Jahren schon einmal in Baumholder am Start und fühlt sich dort wohl. „Vor allem die Radstrecke ist anspruchsvoll, das ist gut.“ Erwartungsgemäß sei das Schwimmen seine beste Disziplin gewesen, freut er sich. Und ebenfalls erwartungsgemäß sei das Laufen eben nicht unbedingt seine stärkste Disziplin.

Bei den Damen ist Friederike Biffar, ebenfalls vom TV 1860 Mußbach, die Schnellste (2:26,17). Dritte bei den Damen wird Cornelia Thon von Dreikraft Neunkirchen. Auf Platz zwei findet sich wieder eine Lokalmatadorin: Sandra Dolby vom VfR Baumholder. Für sie ist der OIE-Triathlon eine Vorbereitung für den Ironman in Hamburg, den sie Ende Juli absolvieren will. Und sie lobt vor allem die Organisation auf der Radstrecke, wo überall Helfer zur Stelle seien.

Mehr als 200 Helfer sind an diesem Tag im Einsatz. Das macht Orga-Chef Günter Heinz vom ausrichtenden Förderverein Triathlon und Stadtlauf Baumholder stolz: „So etwas geht nur mit einem super Team. Und das haben wir.“ Hinzu komme, was Moderator Bernd Mai während der Siegerehrung betont, ein wichtiger Fakt: „Wir sind unfallfrei geblieben.“

Ulrich Gagneur vom Hauptsponsor OIE ist an diesem Sonntag das erste Mal beim Triathlon dabei. Und gleich begeistert. „Die OIE will die Region gemeinsam mit den Menschen der Region voranbringen. Und genau dafür stehen das Team des Triathlons und die Veranstaltung.“ Das „Riesen-Starterfeld und die vielen helfenden Hände“, das sei schon beeindruckend. Und das mache das Sport-Event weit über die Region hinaus bekannt. Gerne unterstütze die OIE den Triathlon weitere Jahre.

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