Hitzeschlacht beim Baumholder Triathlon 2022

„An dieser Veranstaltung dürft Ihr nichts ändern.“ Diese Aussage eines Sportlers nennt Orga-Chef Günter Heinz stellvertretend, als er eine Bilanz zieht: Der elfte OIE-Triathlon am Sonntag in Baumholder war vielleicht der beste, den der Förderverein Triathlon und Stadtlauf Baumholder je organisiert hat. Und das trotz zweijähriger Corona-Zwangspause und Temperaturen um die 35 Grad.

Rund 180 Sportler gingen am Sonntag an den Start, davon etwa die Hälfte im Liga-Cup des Rheinland-Pfälzischen Triathlon-Verbands (RTV). Es waren zwar auch einige wenige Lokalmatadore am Start, aber die meisten Triathleten kamen aus Mainz, Koblenz, Ludwigshafen, Gerolstein, Montabaur oder auch dem Saarland. Und erstmals in Baumholder kämpften sie auch um die Titel der Rheinland-Pfalz-Meister im Sprint.

Die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft machten drei Sportler des TCEC Mainz unter sich aus: Es siegte Matthias Brunnbauer in einer Zeit von 56:44,82 Minuten vor Lukas Engelbert und Bastian Schäfer. „Ziel erreicht“, sagte Brunnbauer nach dem Wettkampf. Der 29-Jährige wollte aufs Podium.  Mit seiner Leistung ist er zufrieden: „Es war ein guter Wettkampf.“ Allerdings erzählt er von einem Kuriosum, das ihm noch nie passiert sei. Beim Start sei ihm die Brille runtergefallen. Etwa 300 Meter sei er ohne Sichtschutz für die Augen geschwommen, eher er rechts ran sei, um die Brille nochmal aufzusetzen.

Bei den Damen kam Isabel Schönhofen, ebenfalls vom TCEC Mainz, als Erste ins Ziel. Ihre Zeit: 1:09,01 Stunden. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Céline Weiler und Andrea Kuhl von SRL Koblenz.

Brunnbauer und Engelbert siegten logischerweise auch im Liga-Cup. Aber auf dem dritten Platz landete mit Florian Weyerhäuser ein Saarländer. Der junge Mann vom LAZ Saarbrücken machte sich damit und mit seiner Zeit von 58:53,36 Minuten selbst ein Geburtstagsgeschenk: Er feierte am Sonntag seinen 28. Geburtstag.  Und zeigte sich zufrieden: „Ich hatte gehofft, auf die vorderen Plätze zu kommen.“ Die Radstrecke sei anspruchsvoll, aber schön gewesen. Und alles in allem fand er es doch ein „bisschen warm“.  In der ersten Liga der Damen standen in der Endabrechnung die gleichen Namen auf den Plätzen eins bis drei wie auch bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft.  In der RTV Masters Liga siegte Mathias Menzel (1:03,45 Stunden) aus Koblenz vor Matthias Ziegler von LTF Marpingen und Marcus Jores aus Mainz.

Im Jedermann-Wettkampf Sprint hatte Lukas Jax vom SV Gerolstein mit 1:08,27 Stunden die Nase vorn. Es folgten Marc Hierold vom TV 1860 Mußbach und Lokalmatador Julian Kunz vom VfR Baumholder, der auch den Wettkampf der Jugend A dominierte. Bei den Damen sahen die Platzierungen so aus: Auf Platz eins Sarah Scholler vom SSCtri Landau (1:30,35), auf Platz zwei Leonie Moratzky vom 1. FC Kaiserslautern, auf Platz drei Katharina Heinrich von der Turnerschaft Germersheim.

In der Olympischen Distanz siegte Nicolas Krämer vom SV Gerolstein souverän. In allen drei Disziplinen war er Erster. Am Ende lag seine Zeit für Kilometer 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Rad fahren und zehn Kilometer laufen unter zwei Stunden: 1:59,46. Damit war er drei Minuten schneller, als 2019, als er in Baumholder knapp Zweiter wurde. Auch er lobte die „abwechslungsreiche Radstrecke“. Auch wenn es zu warm gewesen sei, um die Leistung auf dem Rad zu bringen, die er gerne bringen würde.  Der 27-Jährige, der in Kaiserslautern studiert, lobt den „schönen Wettkampf“.  Dieser sei gut organisiert und unkompliziert. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Johannes Flesch von Tri-Post Trier und Johannes Scherer vom Triathlonteam Mittelmosel.

Bei den Damen kam eine Lokalmatadorin als Erste ins Ziel. Und das mit Tränen in den Augen. „Damit geht ein Traum für mich in Erfüllung“, sagte Sandra Dolby vom VfR Baumholder nach der Siegerehrung. Die 50-Jährige fand es schön, im Badesee zu schwimmen und auch das Radfahren sei gut gelaufen. Ausgerechnet ihre Paradedisziplin, das Laufen, fand sie bei dieser Hitze „hart“. Ihre Zeit: 2:39,55 Stunden. Auf Platz zwei folgte Cornelia Thon von Dreikraft Neunkirchen. Ihr habe die Hitze nichts ausgemacht, sagt die 38-Jährige aus Rohrbach. Da sie keine gute Schwimmerin sei, sei sie stets froh, wenn sie aus dem Wasser steigt und dann auf dem Rad das Feld von hinten aufrollen könne. Das ist ihr gelungen. Und auch sie lobt die Organisatoren und die rund 200 Helfer: „Organisation, Massage, Essen, es ist einfach schön hier.“ Bereits zum dritten Mal ging sie in Baumholder an den Start. Auch auf dem dritten Platz landete eine Saarländerin: Hanna Backes von LTF Mauschbach.

Im Team-Wettbewerb siegten STF-Rechtsanwälte Glan-Münchweiler. Einer des Teams, Marco Forster, der aus Freisen stammt,  ist Dauer-Starter beim Baumholder Triathlon. Auch er sagt zu seiner Leistung: „Ziel erreicht“. Er wollte mit dem Rad unter einer Stunde bleiben. Ein gutes Training für ihn. Denn im September wird er an der Amateur-Weltmeisterschaft im Radfahren teilnehmen.

Alles in allem gab es vonseiten der Sportler nur Lob für die Organisatoren. „Geil“ lautete das kurze und knappe Fazit von Christian Lamberti vom Team Theeltal.  Dafür dass er im Wasser und auf dem Rad kaum trainiert habe, weil er sich im Frühjahr auf den St. Wendeler Marathon vorbereitet hatte, zeigte  sich der Saarlouiser  zufrieden mit seiner Leistung. Besonders das Wasser sei bei dieser Hitze schön gewesen. „Das war genau mein Wetter“, sagt hingegen Matthias Ziegler von LTF Marpingen. Der Sportler aus Dirmingen war vor allem mit seiner Rad-Leistung sehr zufrieden. Für Torsten Salm aus Tholey, der für das Team Theeltal startet, war „bei dem Wetter einfach nicht mehr drin“, sagt er. Für den 29-Jährigen war vor allem das Schwimmen hart.

Und einem tat es in der Seele weh, dass er nicht selbst starten konnte, da er etwas angeschlagen war: Alexander Nohn, Vize-Präsident Veranstaltungen beim RTV. „Der See ist wunderschön“, schwärmte er. Und verspricht: „Im nächsten Jahr bin ich selbst am Start.“ Zumal die Veranstaltung „superschön und reibungslos organisiert“ gewesen sei. Und: „Das Wetter war fast zu schön.“

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