Titelverteidigung beim Baumholder Triathlon

Baumholder Triathlon 2017
Siegerhrung beim Baumholder Triathlon 2017

Benedikt Seibt ist bereits auf seiner zweiten Lauf-Runde, als die ärgsten Verfolger mit dem Rad in die Wechselzone fahren. Für den 22-Jährigen aus Saarbrücken ist es ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Und eine Titelverteidigung. Denn bereits im vergangenen Jahr siegte er beim OIE-Triathlon in Baumholder.

Allerdings benötigt er für die Olympische Distanz – 1500 Meter schwimmen, 38 Kilometer Rad fahren und zehn Kilometer laufen – etwa vier Minuten länger als 2016, nämlich zwei Stunden, vier Minuten und vier Sekunden. Trotzdem ist er sehr zufrieden, wie er nach dem Wettkampf sagt: „Ich war oft verletzt, bin erst seit drei, vier Wochen wieder im Training, ich bin nie mehr als acht Kilometer in der Vorbereitung gelaufen.“ Die Laufstrecke sei daher auch er schwierigste Part gewesen. „Nach drei Runden war mein Tank leer“, erzählt Seibt. Die letzten beiden Runden habe er kämpfen müssen, gesteht er. Dabei fängt es beim Schwimmen im 23 Grad warmen Wasser super an. Seibt steigt mit etwa drei Minuten Vorsprung vor Tobias Alt aus Kaiserslautern aus dem Badesee. Und auch das Radfahren habe gut angefangen. Aber dann der Lauf. Seibt schwärmt von den Verpflegungsstationen auf der Strecke: „Zwei Verpflegungsstellen auf einer Zwei-Kilometer-Runde, das ist sehr gut – und ich habe das Angebot voll ausgekostet.“ Ansonsten habe er wohl nicht durchgehalten.

Auf der Radstrecke fährt Seibt vorneweg. Um Platz zwei kämpfen derweil Bengt Leibrock von Dreikraft Neunkirchen, Tobias Alt und Till Speicher, der wie Seibt für LAZ Saarbrücken startet. Immer wieder wechselt die Führung. „Berghoch habe ich sie abgehängt, bergrunter haben sie mich wieder eingeholt“, schildert Leibrock die Situation. Am Ende hat der 32-Jährige die Nase vorn bei seiner Lieblings-Disziplin und geht als Zweiter auf die Laufstrecke. Dort holt ihn allerdings Till Speicher wieder ein. Speicher landet mit einer Zeit von 2:15,09 Stunden auf dem zweiten Platz. Dort, wo Leibrock noch vor einem Jahr war. Leibrock wird Dritter. Seine Zeit: 2:15,44 Stunden.

Speicher fühlt sich nach dem Wettkampf „extrem happy“. Noch nie sei er so weit vorne in der Gesamtwertung gelandet, sagt der 22-Jährige. Normalerweise verliere er wertvolle Zeit auf der Radstrecke, aber dieses Mal sei das nicht der Fall gewesen.
Damit landen gleich drei Saarländer auf dem Siegertreppchen. Komplettiert wird das gute Ergebnis aus saarländischer Sicht mit der Team-Wertung. Dort siegt die Grüne Hölle Freisen. Die Zeit des Teams: 2:31,48 Stunden.

Lediglich der Sieg in der Damen-Wertung geht nicht an einen Starter aus dem Saarland. Hier gewinnt Birke Thielen aus Koblenz (2:35,34 Stunden). Sie schwärmt nach dem Wettkampf von der „familiären Atmosphäre“ in Baumholder. Und auch von den „kleinen Stimmungsnestern“ in den Orten, durch die die Radstrecke führt. Dort gibt es La-Ola-Wellen und Anfeuerungsrufe. Auf der Laufstrecke präsentieren übrigens die Cheerleaders des VfR Baumholder ihr Können – in voller Montur bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein.

Fest steht für Thielen genauso wie für Seibt, Speicher und Leibrock: 2018 wollen sie wieder in Baumholder starten. Und Leibrock, der zum dritten Mal bereits die Herausforderung dort suchte, hat sogar ein ganz dickes Lob für die Organisatoren von DLRG und VfR parat: „Das ist die beste Triathlon-Veranstaltung im Umkreis von 100 Kilometern.“

Das hört das Orga-Team gerne. Zumal es seit Monaten am Organisieren ist und rund 200 Helfer für diesen Tag mobilisiert hat. Mit 69 Einzelstartern und sieben Teams ist etwa die Teilnehmerzahl vom Vorjahr erreicht. „Da ist noch Luft nach oben“, sagt Günter Heinz, der Kopf des Orga-Teams. Diese „rundum gelungene Veranstaltung“, wie er sagt, werde ihren Teil dazu beitragen, dass im kommenden Jahr mehr Athleten an den Start gehen werden. Zumal es dann der zehnte Triathlon in Baumholder ist. Und dieses Jubiläum soll gefeiert werden.

Weniger die Teilnehmer als die Zuschauer sind es, die Stadtbürgermeister Günther Jung Sorgen bereiten. „Es war wieder spitzenmäßig hier; Teilnehmer kommen von weit her, aber leider sieht man nur wenige Baumholder Bürger am Badesee – das ist sehr schade.“

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